Sieben-Moore-Weg im Oberen Hotzenwald

Rundweg im größten Naturschutzgebiet des Hotzenwalds

Überblick

Der Sieben-Moore-Weg erschließt die für den Oberen Hotzenwald typische Naturlandschaft mit ihren zahllosen Mooren. In zwei Naturschutzprojekten - der "Hotzenwaldkonzeption 2001" und dem "Hotzenwald Life"Projekt  2005 - 2011 wurden nach einer ausführlichen Bestandsaufnahme von Naturräumen und Tier-und Pflanzenarten Maßnahmen entwickelt, die es ermöglichen sollen, Landwirtschaft, Naturschutz und Tourismus miteinander zu verknüpfen, um eine nachhaltige Entwicklung des Oberen Hotzenwaldes zu gewährleisten.

Eine Maßnahme war die Schaffung eines "Erlebnispfades", der insgesamt 7 Moore berührt: Brunnmättlemoos, Sonnmättlemoos,Silberbrunnenmoos, Schwarz-Säge-Moos, Geishalter Moos, Turbenmoos, Fohrenmoos.

Tourenbeschreibung

Der Rundweg verlässt mit gelber Raute das Steinerne Kreuz Richtung Todtmoos bis zum Wegpunkt Kindskreuzle. Hier biegen wir nach rechts ab, auf einem schmalen Pfad geht es zunächst leicht aufwärts, dann steil abwärts zur Landstraße 151, die wir überqueren und gegenüber auf dem Forstweg weiterwandern, hier rechts das Brunnmättlemoos. Bald biegen wir beim Wegpunkt Sonnmättle rechts  ab und gehen leicht abwärts zum Tal des Schwarzenbächles. Unterwegs rechts das Sonnmättlemoos. Im Talgrund folgen wir kurz der Kreisstraße 6591 nach S, biegen dann aber links auf einen Bohlenweg ein, der uns durch das Silberbrunnemoos führt, vorbei an einem Infostand über Moore sowie einem Gewächskasten, in dem typische Moorpflanzen wie Torfmoose in ihrem Wachstum beobachtet werden können.

 

Nachdem wir wieder auf die Kreisstraße zurückgekehrt sind, geht es weiter nach S zur Schwarzen Säge, einem aktiven Sägewerk, das das Holz der heimischen Wälder verarbeitet. Wir gehen weiter ca 400 m und treffen links auf ein besonderes Naturdenkmal - den Krai-Woog-Gumpen. Es handelt sich vermutlich un eine Gletschermühle, die während der Eiszeit entstanden ist. Beeindruckend auch der kleine Wasserfall. Abstieg zum Wasserfall erst ca. 30 m nach dem Pfad ,der zu einer Info-Hütte links führt!

 

Zurück zur Schwarzen Säge biegen wir nach links , immer noch gelbe Raute, ein und überqueren einen Holzlagerplatz. Am Waldrand verlassen wir den breiten Fortstweg und halten uns rechts. Nun  müssen wir die Meter, die wir abwärts gewandert sind, wieder aufwärts. Der Waldweg zieht zügig bergan, das Geishaltermoos können wir nur durch die Bäume hindurch erahnen. Auf der Höhe angelangt, folgen wir einem breiten Waldweg mit allen Spuren, die "Holzentnahme" hinterlässt - tiefe Radspuren, Schlammlöcher, aufgewühte Wege, Restholzhaufen etc.Bei einer Wegspinne halten wir uns rechts und stoßen auf das Turbenmoos. Ein kleiner Abstecher hangabwärts bringt uns nahe an das Moor heran. Zurück auf den Wanderweg geht es nun dem Endpunkt Steinernes Kreuz entgegen.

 

Wir müssen noch kurz auf der Kreis Straße 6532 nach rechts laufen, dann treten wir aus dem Wald und sind am Ziel. Wenn wir Glück haben, können wir zum Abschluss im Süden die Alpenkette sehen.

Start/Ziel:  Parkplatz Steinernes Kreuz an der L 151 Bad Säckingen - Todtmoos

Weglänge: 9,3 km

Wegebeschaffenheit: Waldwege und Fußpfade, kurze Strecke bei der Schwarzen Säge Asphalt (K 6591 -wenig befahren)

Nützliche Informationen und Hinweise

Touristische Informationen finden sich auf den folgenden Webseiten:

Ibach, Ruheforscher , Hotzenwald-Life , Herrischried

Hotzenwald Life auf Youtube

 

Anreise:

mit PKW: Der Ausgangspunkt am Steinernen Kreuz liegt an der L 151 Bad Säckingen -Todtmoos, Parkmöglichkeit beim Steinernen Kreuz oder ca.800m talabwärts beim Parkplatz Lochhäuser

mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Der Ausgangspunkt wird von der Buslinie der SBG  7328 Bad Säckingen - Todtmoos bedient. Nützlich für die individuelle Reiseplanung ist efa

 

Einkehr/Verpflegung:

Am Sieben-Moore-Weg gibt es keine Einkehrmöglichkeiten. Die nächsten Gasthäuser befinden sich Wehrhalden, Engelschwand und Unteribach:

 

Wehrhalder Hof Gasthof,Landhotel, Höfstraße 20, 79737 Herrischried-Wehrhalden, Tel.:+49 7764 932734, email: info@wehrhalder-hof.de,

RT Di

Gasthaus Adler, Hochtal 22, 79837 Ibach-Unteribach,Tel.:+49 7672 2936 email: martin-marion.stoll@t-online.de, RT Mo

Gasthaus Engel in Engelschwand  Engelschwand 87,79733Görwihl-Engelschwand Tel.: +49 7754 7257, email: olaf.masur@t-online.de

RT Di

 

Besondere Hinweise: Beste Zeit zum Wandern sind die Monate Juni-Juli, wenn die Moorvegetation in voller Blüte ist. Im Naturschutzgebiet sollte man auf den Wegen bleiben. Bei Schnee ist der Weg nur mit Schneeschuhen begehbar.  

Kartenmaterial: 

KOMPASS Wanderkarte 898 St. Blasien, Todtmoos, Hotzenwald, Naturpark Südschwarzwald 1:25.000: 3in1 Wanderkarte mit Aktiv Guide


Über Moore

Der Moorreichtum im Bereich des Schwarzenbächles verdankt sein Entstehen und Bestehen drei Faktoren:

- der Eiszeit, deren Gletscher lehm-und tonreiche Grundmoränen hinterließen, die einen dichten,zur Staunässe neigenden Untergrund bilden

- dem subatlantischen Klima, das bei niedrigen Jahresmitteltemperaturen für hohe Niederschläge während des ganzen Jahres sorgt;

- der Oberfläche des Geländes mit flachen Wannen und Mulden , die einen schnellen Abfluss der Niederschläge verhindern.

 

Die Moore unterteilt man in Hochmoore und Flachmoore : Wesentliches Merkmal der Hochmoore ist, dass die Torfmoose   eine starke Torfausbildung zeigen, die zum einem Anwachsen der Vegetation über den Wasserspiegel hinaus führt, so dass allmählich die Nährstoffzufuhrt ausschließlich über Luftniederschläge erfolgt (Niederschläge, Pollen und Staubpartikel).  Im Hotzenwald sind Spirken-Hochmoore verbreitet, die gekennzeichnet sind durch das Auftreten von Spirken - Bergkiefern - in den Randbereichen, teilweise auch die gesamte Moorfläche bedecken. Ein Beispiel treffen wir beim Turbenmoos.

Dem stehen Flachmoore gegenüber, bei denen der Boden dauerhaft durch Grundwasser, Quellwasser oder Hangsickerwasser getränkt ist.

Unter Luftabschluss entsteht Torf, in dem  der Zersetzungprozess dauerhaft gehemmt ist, die Nährstoffzufuhr jedoch über mineralstoffreiches Grundwasser erfolgt.

 

Literaturempfehlungen

Hug, Wolfgang:

 

Im Hotzenwald. Ein Kultur- und Naturführer. Freiburg (Schilliger Verlag) 2001, 195 S. ,zahlreiche Farbfotos, ISBN: 3891552667

 

Der Autor unternimmt eine Reise durch die "Erlebnisregion" Hotzenwald mit Informationen zu der  Landschaft, den Siedlungen, den Menschen und ihrer Geschichte und den Sehenswürdigkeiten. Ausflugstipps bereichern das Büchlein, ein lohnender Kauf.

 

 

Körner, Helge (Hrsg.) :

Der Hotzenwald. Beiträge zur Natur und Kultur einer Landschaft im Südschwarzwald. Freiburg im Breisgau (Lavori Verlag) 2003;

 

284 Seiten, zahlreiche Farbtafeln,

ISBN: 978 3 935737 44 9

 

Der Sammelband vereinigt schwerpunktmäßig Beiträge zur Natur des Oberen Hotzenwaldes, so zur Vegetationsentwicklung, zur Fauna (Amphibien und Reptilien, Vogelarten), und zur Geologie und Morphologie. Ergänzt werden die Beiträge durch sehr informative Arbeiten zur Wirtschafts- und Sozialgeschichten(u.a. Gewerbe der Salpeterer und deren Aufstände im 18.Jahrhundert, Ortsnamen und ihre Bedeutung, Varianten der Hotzenwälder Dialekte und ihre Verbreitung sowie zur Siedlungsgeschichte einschließlich der Hausformen. Eine Schilderung der „Hotzenwaldkonzeption 2001“ zeigt die Möglichkeiten und Grenzen einer touristischen Entwicklung unter Beachtung der Erfordernisse des Naturschutzes. Dort finden sich auch Kurzbeschreibungen der Themenpfade, die die Schönheiten des Oberen Hotzenwaldes erschließen.

 

Informationen zu Entstehung und Entwicklung der Moore finden sich auf den Seiten 45 – 60.