Nach heftigem Aufstieg aus dem Nordrachtal auf die Höhe treffen wir auf geheimnisvolle Blockmeere, in denen unsere Vorfahren heilige Plätze gesehen haben. Ohne großen Höhenunterschiede wandern wir in östliche Richtung, mit herrlichen Ausblicken nach Norden ins Renchtal, auf Hornisgrinde und Schliffkopf sowie nach Süden mit dem alles beherrschenden Brandenkopf. Am Berg St. Ursula treffen wir auf den Ursulastein, an der Littweger Höhe begegnen uns Wanderer, die den Westweg Pforzheim-Basel laufen. Der Kurort Bad Rippoldsau-Schapbach verdiente einen längeren Erholungsaufenthalt.
Start / Ziel: Nordrach (Bärhag) / Bad Rippoldsau-Schapbach
Wanderzeit: 7 - 8 Stunden
Weglänge: 20,5 km
Wegbeschaffenheit: überwiegend Forstwege
Über den Ausgangs- und den Zielort: www.nordrach.de, www.bad-rippoldsau-schapbach.de.
Kartenmaterial:
Freizeitkarte Baden-Württemberg Nr.503 Offenburg, 1:50.000, Landesvermessungsamt Baden-Württemberg.
Anreise:
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Schwarzwaldbahn Offenburg-Biberach, umsteigen in Ortenau: S-Bahn bis Zell am Harmersbach, von dort Bus Richtung Nordrach Kolonie.
Mit dem Auto:
B33 Offenburg Richtung Hausach bis Abfahrt Biberach, dort über Kreisstraße 5356 und 5354 durch Zell am Harmersbach bis Nordrach Bärhag. Parkmöglichkeiten am Gasthof Adler.
Unterkunft:
Alban Hotel Restaurant Bistro Bar, Dorfstr. 31, 77776 Bad Rippoldsau-Schapbach, Tel.: +49 7839 222, Fax: +49 7839 12 65, E-Mail: sonnealban@gmail.com, (Montag (im Winter auch Di)Ruhetag).
Einkehr / Verpflegung:
Einkehr an der Imbissstube auf dem Löcherbergwasen,
Keine Einkaufsmöglichkeiten unterwegs.
Sonstiges:Sofern Witterung und Schneeverhältnisse es zulassen, ist diese Wanderung auch im Winter möglich
Auf die Höhe zur Heidenkirche - Wandern im fürstlichen Wald
Steil geht der Weg in Nordrach (Bärhag) direkt hinter dem Gasthof Adler (380 m) aufwärts, erst kurz über einen Wiesenweg, dann auf einer schmalen Asphaltstraße durch den Zinken Bärhag Richtung Rautschhütte (564 m), die nach knapp 1 Kilometer erreicht wird, Höhenunterschied 184 m.
An einem Brunnen mit fließend kaltem Wasser machen wir erst einmal eine kurze Verschnaufpause, bevor es weiter zügig auf breitem Forstweg ansteigend auf die Höhe bis zur Hütte Roßbedunnen geht (712 m). Hier betreten wir das Revier der fürstlich-fürstenbergischen Forstverwaltung, gekennzeichnet, wie wir sehen werden, durch besonders breit angelegte und gepflegte Forststraßen, Verbotsschilder mit Hinweisen darauf, dass man sich auf einem Privatweg befindet und eine Wanderwegführung, die sicherstellt, dass der Wanderer nicht in die Nähe von Tieren des Waldes gerät - also keine Pfade durchs Unterholz, sondern Konzentration aller Freizeitaktivitäten (Wandern, Biken, Nordic Walken, Spazieren gehen etc.) auf die breiten Forststraßen. Entsprechend hoch ist der Anteil der Forstwege an der Wegstrecke der Wanderung (87 %).
An der Hütte biegen wir scharf nach links in den Forstweg ein, der nach Norden leicht, später steiler aufwärts immer durch herrlichen Mischwald führt, bis wir auf Höhe 770 m zu einer Ansammlung von riesigen Sandsteinblöcken gelangen, die die Bezeichnung Heidenkirche tragen.
Wir folgen weiter dem Forstweg, nun leicht fallend. An der Friedolinshütte treffen wir auf eine Wegspinne, hier bleiben wir auf dem halbrechts abwärts verlaufenden Weg, der uns bis zur Passhöhe Löcherbergwasen (656 m) bringt. Wir kreuzen die Landesstraße 94, die das Harmersbacher Tal mit dem Renchtal verbindet. Eine Imbissstube (entsprechende Speisen und Getränke sind erhältlich) lädt zum Verweilen ein. Jenseits der Straße allerdings kann man auch ohne Imbiss rasten, ein Brunnen versorgt uns mit Quellwasser.
Zum Westweg
Nach der Rast an der Passhöhe geleitet uns die Wegemarkierung auf einen breit nach Osten laufenden Forstweg, der stetig leicht ansteigend uns am Südhang von Höhe St. Ursula (814 m) und Hermersberg (895 m) zur Hermersberger Hütte führt. Unterwegs sehr schöne Ausblicke auf das Harmersbacher Tal im Süden und den Brandenkopf mit seinem weithin sichtbaren Fernsehturm und den drei Windrädern. Die aktuelle Wegführung stimmt nicht mit der im Kompass-Wanderführer beschriebenen überein, statt einem ständigen Auf und Ab über die beschriebenen Höhen verläuft der Weg unterhalb dieser Berge, so dass man annehmen muss, dass aus Naturschutzgründen die Markierung des Weges verändert worden ist. Schade, denn das Ergebnis ist wenig fußfreundlich.
An der Hermersberghütte (830m) bietet sich eine Rast an, der Ausblick nach Norden auf das Renchtal und die Berge um den Schliffkopf ist überwältigend.
Nach kurzer Rast geht es weiter, halblinks einen Forstweg abwärts bis zur Kreuzung mit dem Harmersbächleweg. Hier biegen wir halbrechts auf einen aufwärts führenden Weg ein, der uns bald zur Littweger Höhe (830 m), dem Kreuzungspunkt mit dem Westweg, führt.
Wir befinden uns auf dem höchsten Punkt des heutigen Tages, nach Norden und Süden folgt der Westweg dem Rücken, der von der Alexanderschanze her zum Kinzigtal führt., der einzige durchgehend von Nord nach Süd auf der Höhe verlaufende Weg im nördlichen Schwarzwald.
Unser Weg führt uns hingegen weiter nach Osten, wieder auf einem groben Schotterweg, ohne große Höhenunterschiede bis zur Mooshütte (830 m), bei der unser Weg nach Süden abbiegt. Ein Schild warnt vor dem Betreten des Waldes außerhalb von gekennzeichneten Wanderwegen und Forstwegen. Wir befinden uns im Schonwald. Außerdem ist das Befahren des Weges mit gefährlichen Flüssigkeiten verboten, wie ebenfalls ein Schild besagt.
Über Schwarzenbruch hinab nach Schapbach
Der Weg verliert langsam an Höhe, wir durchqueren eine Zone größerer Waldlichtungen, schließlich taucht nach einer Großbaustelle für ein Windrad eine Verebnungsfläche rechts von uns auf. Locker über Wiesen und Waldstücke verteilt erstreckt sich die Streusiedlung Schwarzenbruch, die politisch zur Gemeinde Oberwolfach gehört. Vorbei am Schmalzhisli, einer Vesperstube, die zum Hotel Hirschen in Oberwolfach gehört, gelangen wir zum Hansjakobstein (738 m), einem großen Sandsteinblock zu Ehren des volkstümlichen Pfarrers Heinrich Hansjakob, der im 19.Jahrhundert als militanter katholischer Politiker wirkte und vor allem bekannt wurde durch seine heimatlichen Romane und Erzählungen aus dem mittleren Schwarzwald. Sagen und Geschichten rund um den jahrhundertealten Bergbau in der Gegend werden auf dem Stein dargestellt.
Wir biegen kurz nach dem Gedenkstein nach links in einen hangparallelen Wiesenweg ein, den wir aber bereits nach 100 m wieder nach rechts abwärts zu einem Asphaltsträßchen Richtung Schlegel verlassen (Achtung, unklare Wegemarkierung). Wir folgen dem leicht ansteigenden Sträßchen nach SO, durchqueren ein Waldstück und treffen nach 800 m auf einen quer verlaufenden Forstweg, dem wir am Waldrand entlang wenige Meter nach links folgen, um dann rechts in einen steinigen Waldpfad einzubiegen, der uns steil hinunter zu dem Ortsteil von Schapbach „Vor Wildschapbach" führt.
Dort treffen wir auf das Wolftal, folgen kurz links der Landstraße Richtung Bad Rippoldsau-Schapbach, überqueren bei einem Sägewerk nach rechts die Wolf und treffen auf einen nach links führenden angenehmen Fuß- und Radweg, der uns an Sportplatz und Schwimmbad vorbei zum Etappenziel Schapbach (390m) bringt, wo wir im Gasthof Hotel Sonne eine gute Unterkunft finden.