Wandern auf dem Querweg Gengenbach - Alpirsbach

3.Etappe Schapbach-Alpirsbach

Überblick

Nach dem unvermeidlichen morgendlichen Steilanstieg aus dem Grundgebirge auf die Buntsandsteinhöhe durchwandern wir eine abwechslungsreiche Waldlandschaft mit überwältigenden Ausblicken auf die Bergwelt südlich der Kinzig; begegnen dem fürstlich-fürstenbergischen Forstrevierleiter und überqueren ohne größere Schäden die alte Grenze zwischen dem Großherzogtum Baden und dem Königreich Württemberg, nicht ohne vorher dem ehemaligen Nonnenkloster Wittichen einen Besuch abzustatten und uns über die Bergbaugeschichte des Witticher Tales zu informieren. Den Abschluss bildet eine Klosterbesichtigung in Alpirsbach und ein erfrischender Schluck Alpirsbacher Klosterbräu.

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Nützliche Informationen und Hinweise

Start/Ziel: Schapbach / Alpirsbach

Wanderzeit: 6 - 7 Stunden

Weglänge: 15 km

Wegebeschaffeheit: Überwiegend Forstwege


Über den Ausgangs- und den Zielort:

www.bad-rippoldsau-schapbach.de,

Infobüro Stadt Alpirsbach

Kartenmaterial:

Freizeitkarte Baden-Württemberg Nr.504 Freudenstadt, 1:50 000; Landesvermessungsamt Baden-Württemberg.

Anreise:

Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Ortenau-S-Bahn Offenburg-Freudenstadt, Haltepunkt Wolfach, weiter mit Bus Richtung Bad Rippoldsau - Schapbach.

Mit dem Auto: Freudenstadt - Kniebis B28, von Kniebis L96 Richtung Wolfach bis Schapbach; B33 von Offenburg bis Hausach, dort links in B294 Richtung Freudenstadt bis Wolfach, dort links in L96 über Oberwolfach bis Schapbach

Rückreise:

Mit der Bahn - Alpirsbach ist Haltepunkt der Ortenau-S-Bahn Offenburg - Freudenstadt.

Mit dem Auto - Alpirsbach liegt an der B294 Hausach-Freudenstadt. Unterkunft:

Alpirsbach bietet zahlreiche Hotels und Gasthöfe; siehe auch

Touristeninformation Alpirsbach

Einkehr / Verpflegung:

Keine Einkaufs- und Einkehrmöglichkeit unterwegs.

 

Sonstiges:Sofern Witterung und Schneeverhältnisse es zulassen, ist diese Wanderung auch im Winter möglich.

Ausführliche Tourenbeschreibung

Schwarzwald vom Feinsten - im Überfluss

 

Nach einem überwältigenden Frühstück im Gasthof Sonne beginnen wir die Wanderung an der Brücke über die Wolf , von der ein kurzer Anstieg zur doppeltürmigen Pfarrkirche führt. Auf der Sulzstraße laufen wir ein Seitental auswärts, bald halbrechts in ein Steilstück bis zu einem einzelstehenden Haus aufsteigend. Ein Schild warnt hier davor, dass die Passage auf eigene Gefahr geschieht. Das Asphaltsträßchen geht in einen angenehmen Feldweg über, der kurz nach dem Gehöft zu einem Hohlweg wird, aus dem heraus etwas unübersichtlich nach links steil ein Fußpfad an einer Wiese entlang zum Waldrand leitet. Im Wald treffen wir wieder auf einen Waldweg, dem wir fast eben nach rechts folgen bis zu einer Hütte am I-Weg, die auf einer großen Lichtung mit Wiese liegt und herrliche Ausblicke in das Wolftal und seine Seitentäler bietet. An der Hütte vorbei verschwindet der Forstweg im Wald, trifft nach wenigen Metern auf einen breiten von links kommenden Schotterweg, dem wir rechts bergauf Richtung Tor (705 m) folgen, einer Wegspinne, bei der wir in einer Einsattelung auf den Mittelweg Pforzheim - Waldshut treffen (Markierung rote Raute mit weißem Querstrich auf weißem Feld).

 

Wir verlassen die Passhöhe gemeinsam mit dem Mittelweg nach rechts auf einem steil ansteigenden Fußpfad , der auf der Höhe angekommen einen Forstweg überquert und geradeaus weiter als schmaler Pfad über die Bocksecken (810 m), dem höchsten Punkt dieses Tages, durch einen lichten Buchen-Fichtenwald verläuft, später in einen dichten Jungwald übergehend, in dem wir sehr genau auf die Markierung achten müssen, um uns nicht im Dickicht zu verlieren. Bald treten wir aus dem Wald und haben einen schönen Ausblick auf den Brandenkopf und die Berge um Wolfach. Nach kurzem Abstieg treffen wir bei einem Bildstock auf einen grob geschotterten Forstweg, dem wir nach links folgen. Abwärts geht es steil zur Emilshütte (745 m), einer Forstdiensthütte, bei der wir den Mittelweg wieder verlassen, der nach rechts auf eine breite Forststraße schwenkt, während wir halblinks einen ebenfalls sehr breiten Forstweg wählen, der uns über 4 km abwärts ins Tal der Kleinen Kinzig führen wird.Unterwegs haben wir nach rechts einen schönen Blick abwärts auf das Kloster Wittichen mit Klosterkirche und Resten der Klosteranlage aus dem 17. Jahrhundert. Hier treffen wir auch auf den Geologischen Lehrpfad Wittichen, der von der langen Vergangenheit des Silber- und Kobaltbergbaus im Witticher Tal berichtet. Auf dem Talboden angelangt folgen wir dem Asphaltsträßchen talauswärts bis Kaltbrunn Vortal (412 m), wo wir auf die Kleine Kinzig stoßen. Bei Wittichen haben wir das Revier der fürstlich-fürstenbergischen Privatwege wieder verlassen. Den Rest des Weges werden wir durch den Stadtwald von Alpirsbach wandern, keine Privatwege mehr.

 

Letztes Auf und Ab im Württembergischen

 

Zwar hatten wir schon in Schapbach im Kreis Freudenstadt rein verwaltungstechnisch den württembergischen Landesteil betreten, doch sind die Bewohner des oberen Wolftales immer noch treue Anhänger das altbadischen Kreises Wolfach, der der Verwaltungsreform zum Opfer gefallen ist. Richtig württembergisch wird es erst auf dem letzten Teilstück von Vortal (Kreis Rottweil) bis Alpirsbach (Kreis Freudenstadt), das auf eine Klostergründung aus dem Jahr 1095 zurückgeht.

Die Herausforderung beginnt unmittelbar hinter der Brücke über die Kleine Kinzig mit einem Wiesenweg, der in der direktest möglichen Weise (Falllinie) die Anhöhe bis zur Passhöhe Sattellege (615 m) überwindet. Bei diesem letzten Anstieg der Wanderung wird der Charakter des Querweges noch einmal sehr eindrücklich deutlich: Eine West-Ost-Querung des Schwarzwaldes bedeutet, dass wir alle Täler, die mit ihren Bächen nach Süden zur Kinzig hin entwässern, queren - aufwärts und abwärts, immer so um die 400 bis 500 m - täglich.

 

Die Sattellege stellt einen forstwirtschaftlichen Knotenpunkt dar, sechs Wege treffen aufeinander. Durch ein Gewirr von gelagerten Baumstämmen in allen Dicken, Längen und Qualitäten hindurch wählen wir, der Markierung folgend, einen nach links führenden Weg, anfangs leicht ansteigend, dann als weicher Waldweg abwärts. Unterwegs wird der Weg zur Baustelle, vom Tal her haben sich Planierraupen hochgearbeitet, um den Weg forsttauglich zu machen. Bei einer Lichtung müssen wir scharf nach rechts in einen weiteren Forstweg abbiegen, der Weg geradeaus würde uns zu schnell (und als Asphaltstraße) ins Tal führen.

Unser Weg verläuft nach Norden leicht ansteigend, nach Überquerung eines Höhenrückens geht es wieder abwärts und hier wiederholt sich das Spiel: statt an einer Hütte mit mächtigen Rotbuchen geradeaus zu gehen - was die Wegführung nahe legt - biegen wir scharf nach links und ziehen weiter am Hang leicht aufsteigend nach Norden. Auch hier uns hätte der Weg geradeaus zu früh ins Tal geführt.

Hoch über dem Kinzigtal erreichen wir den Jägerbrunnen und eine Jagdhütte, hinter der wir nach 200 m Metern auf eine Kreuzung treffen, an der wir nach rechts abbiegen und steil den Berg hinab wandern. Bei einem Parkplatz verlassen wir den Wald und laufen über eine Wegkreuzung geradeaus hinweg auf einem Asphaltsträßchen an einem Hundetrainingsplatz vorbei bis zur Hangkante, an deren Fuß wir das Ziel, das Städtchen Alpirsbach im Kinzigtal sehen. Über einen kurzen Serpentinenweg , den einzigen übrigens auf der gesamten Strecke, erreichen wir den Talboden.

Am Bahnhof vorbei führt uns die Markierung die letzten Meter zum Marktplatz, auf dem wir zu guter letzt auch noch die Markierung des Ostweges Freudenstadt - Schaffhausen (rot-schwarze Raute auf weißem Feld) treffen. Damit wären alle drei Schwarzwald-Höhenwege, die in Pforzheim beginnend den Schwarzwald von Nord nach Süd zum Hochrhein durchlaufen, erfolgreich gequert.

Nach einer Besichtigung des sehenswerten Klosteranlage kann ein Bier aus der Alpirsbacher Klosterbrauerei Körper und Seele zum Abschluss erfrischen.