Der Wasserfallsteig, ein vom Deutschen Wanderinstitut zertifizierter Premiumwanderweg, führt den Wanderer nicht nur durch eine der schönsten Berglandschaften des Schwarzwaldes, sondern berührt darüber hinaus einzigartige Naturwunder wie den Fahler Wasserfall und eine beeindruckende Schlucht zu Beginn des Laufes der Wiese, vor allem aber den Todtnauer Wasserfall mit seiner Fallhöhe von 97 m, was ihn zum höchsten natürlichen Wasserfall Deutschlands macht. Wenn so viel Interessantes und Schönes den Weg begleitet, benötigt der Wanderer dringend Ruhezeiten, um das Gesehene zu verarbeiten.
Zu diesem Zweck bieten sich im Verlauf des Wanderweges zahllose Ruhebänke mit Panoramablick an, als Höhepunkt zwei als „Landsitze“ deklarierte Ruheliegen direkt am Todtnauer Wasserfall, die einen mehrdimensionalen Genuss sichern: Sehen – die Wassermassen, wie sie sich in immer neuen Kaskaden ins Tal stürzen , Hören - das Rauschen des tobenden Wassers und Fühlen – die feine Gicht des Wasserstaubs auf der Haut direkt neben dem Wasserfall. Zu Recht trägt der Wanderweg das Prädikat „Genießerpfad“.
Der einzige „Nachteil“ dieser Form von Genusswandern besteht allerdings in der niedrigen Durchschnittsgeschwindigkeit, die sicher einen Minusrekord aufweist – für Kilometerfresser ist dieser Wanderweg sowieso nicht geeignet.
Die Wanderung beginnt beim Feldbergpass bei der Quelle der Wiese, die von hier aus, begleitet von Zitaten des Dichters Johann Peter Hebel, ihren Weg Richtung Basel nimmt. Auf dem „Hebelweg“ wandern wir durch eine wildromantische Schlucht abwärts bis zur Schwarzwaldkaserne, wo die Wiesen und Weiden des obersten Wiesentals beginnen.
Nach kurzer Querung erreichen wir den Fahler Wasserfall, über den sich die Wasser vom Feldberggipfel ergießen. Der Wanderweg führt nun parallel zum Flüsschen und der Bundestrasse 317– mit viel LKW-Lärm – abwärts Richtung Todtnau. Gott sei dank verläuft der Weg am Gegenhang, die Fußfreundlichkeit in Form eines schmalen Wanderpfades versöhnt den Wanderer etwas. Mit etwas Glück können wir am Weidberg oberhalb von Brandenberg Gemsen erspähen.
Oberhalb von Todtnau führt uns der Weg am Hang entlang zum Todtnauer Wasserfall, dessen Rauschen wir schon von Ferne hören können. Am Wasserfall angekommen geht es in Serpentinen auf gut gesichertem Pfad aufwärts, vorbei an den drei Stufen, in denen das Wasser des Stübenbächles die Hangkante überwindet. Nach dem Aufstieg kommen wir in das muldenförmige Hochtal von Todtnauberg mit seinen verstreuten Weilern, wo wir beim Gasthaus Hotel Sternen – meistens geschlossen – den Bus zurück nach Todtnau und mit Umsteigen zum Feldberg nehmen können.
Die gesamte Strecke folgt markierten Wanderwegen (gelbe oder blaue Raute), zusätzlich findet sich die Markierung für den Wasserfallsteig.
Startpunkt: Passhöhe Hebelhof. Feldberg
Endpunkt: Todtnauberg
Streckenlänge: 11,4 km
Gesamtanstieg: 385 m
Gesamtabstieg: 614 m
Wegebeschaffenheit: fast 60% Pfade und schmale Wege
Informationen zum Wasserfallsteig und den jeweiligen Orten finden sich bei Bergwelt Südschwarzwald.
Kartenmaterial: Freizeitkarte Nr. F 508 Lörrach, 1 : 50 000, Hrsg. Landesamt für Geoinformation und Landesentwicklung Baden-Württemberg, ISBN :978 3890216010
Anreise:
mit dem PKW: Der Startpunkt liegt an der B 317 Lörrach - Donaueschingen, Parkmöglichkeit auf der Passhöhe beim Hebelhof
mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Südbadenbus 7300 Schopfheim - Titisee bedient den Zugang sowohl von Basel (bis Zell im Wiesental S 6) sowie von Freiburg oder Donaueschingen (Stuttgart) mit der DB. Hilfreich für die individuelle Fahrtenplanung ist efa
Einkehr/Verpflegung: In der Nähe des Wanderweges befinden sich zahlreiche Gasthöfe; allerdings muss der Weg immer verlassen werden, sei es in Fahl - Gasthöfe Lawine und Adler, sei es in Brandenberg - Gasthaus Hirschen oder in Todtnau - zahlreiche Gasthöfe. Die Schlusseinkehr kann im Hotel Engel (vier Sterne) oder - wenn geöffnet - im Gasthaus Hotel Sternen erfolgen, beide nahe der Bushaltestelle. Ein Blick in die Webseite der Bergwelt Südschwarzwald hilft.
Sonstiges: Die Wanderung ist nicht geeignet für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und für Kinderwagen. Im Winter ist der Weg nicht begehbar.